• Beitrags-Kategorie:Tätigkeiten 2021

– Atemschutzbelastungsübung 2021 –

Einige von Euch haben uns eventuell im Laufe der vergangenen Woche beim Üben gesehen – unsere Atemschutzgeräteträger haben ihre Belastungsprüfung absolviert.

Aufgeteilt in drei Gruppen zu je 6 Geräteträgern ging es los:
Mit angeschlossenem Atemschutzgerät ging es zu Fuß vom Gerätehaus zum Freizeitgelände. Dort war ein Parcour an den dortigen Geräten zu bewältigen, anschließend ging es im Laufschritt um den Fußballplatz. Danach ging es gesammelt wieder zu Fuß zum Gerätehaus zurück.

Folgender Text wurde durch Ralf Gengnagel in der Landshuter Zeitung veröffentlicht:

So schnaufen Atemschutzgeräteträger

Mit Belastungsübungen am Freizeitgelände halten sich Feuerwehrleute einsatzbereit

Absoluten Vorrang für Feuerwehrleute hat derzeit ihre Einsatzbereitschaft. Der Übungsbetrieb ist coronabedingt eingeschränkt. Damit sie einsatzbereit bleiben, aber auch Situationen vermieden werden, bei denen man sich anstecken kann, greifen die Feuerwehrleute auf alternative Übungsmöglichkeiten zurück.

Ein Szenario, wie man es sich nicht wünscht: Aus einem qualmenden Haus retten in einem Lehrvideo der Feuerwehr Einsatzkräfte einen Schwerverletzten – mit Atemschutzmaske und Sauerstoffflasche auf dem Rücken. Das ist eine enorme Belastung. Allein die Ausrüstung wiege 25 Kilogramm, sagt Armin Linhart, Atemschutzverantwortlicher der Feuerwehr Neufahrn. Deshalb ist für Atemschutzträger alle drei Jahre eine ärztliche Untersuchung und jährlich eine Belastungsübung vorgeschrieben, durch die festgestellt wird, ob sie gesundheitlich geeignet sind.

Normalerweise fahren die 18 Atemschutzträger zur Belastungsprüfung jedes Jahr zur Hauptfeuerwache der Feuerwehr der Stadt Landshut. Dort muss jeder Atemschutzgeräteträger einen Parcours durchlaufen. In einem abgedunkelten Raum befinden sich Hindernisse und enge Tunnel, durch die sich die Feuerwehrleute zwängen müsssen. „Mit der Sauerstoffflasche auf dem Rücken ist das nicht immer so leicht“, berichtet Linhart. Zum Abschluss darf der Übungsteilnehmer noch auf ein Spinning-Rad und eine Endlosleiter. Dabei werden Vitalwerte und die Sauerstoffsättigung überwacht. Weil das ganze im geschlossenen Raum stattfindet, hat die Stadt Landshut derzeit diese vorgeschriebenen Übungseinheiten coronabedingt ausgesetzt.

Mit dem Pressluftatmer über das Klettergerüst

Um einsatzfähig zu bleiben, müssen die Vorgaben eingehalten werden. Daher hat man sich in Neufahrn für eine alternative Belastungsübung entschieden, die auch als solche von der Feuerwehrführung anerkannt wird. Linhart schnappte sich die 18 Atemschutzgeräteträger und realisierte einen coronakonformen Parcours am Freizeitgelände. Drei Gruppen durchliefen diesen mit je sechs Atemschutzgeräteträgern.

In den frühen Morgenstunden ging es los. Die Ausrüstung wurde angelegt – der Pressluftatmer in den Mund geführt. Vom Feuerwehrhausmarschierte man zur Eingewöhnung Richtung Freizeitgelände. Das Areal bot den Feuerwehrleuten mit seinem Klettergerüst, Stepper und den Stangen Hindernisse, die sich hervorragend als Engstellen oder zum Kraxeln eigneten.

Sein Gerät zu kennen, ist für den Einsatz wichtig

Das sei keine Schikane, sondern wichtig, damit die Atemschutzgeräteträger in der Praxis auf das Gerät sensibilisiert werden, erläutert Linhart. Dicke und globige Handschuhe und die eingeschränkte Sicht durch die Maske, machen jede Bewegung schwierig. Hinzu komme die körperliche Belastung. „Daher ist es wichtig, ein Gefühl für die Ausrüstung zu gewinnen – wo sind meine Schulter- und Beckengurte, wo geht der Schlauch entlang“, erklärt er. Nach dem Kletterparcours joggten die Kameraden in voller Montour noch eine lockere Runde um den Sportplatz.

Gefordert war aber auch Gerätewart Niko Gießamer, der die aus Landshut ausgeliehenen Übungsgeräte reinigen, desinfizieren und zurückbringen musste. Denn wären von den zehn Atemschutzgeräten der Feuerwehr sechs für die Übung eingesetzt worden, hätten sie bei einem Einsatz gefehlt.

Coronabedingt hatten einige schon eine Weile kein Atemschutzgerät mehr getragen, sagt Linhart. Ohne Training könne die Anstrengung einen an die Grenze der Belastbarkeit bringen. Nach der Übung zogen die Teilnehmer ihr Resümee: „Obwohl es sehr anstrengend war, machte es auch Spaß.“

Ein herzlicher Dank geht an Ralf Gengnagel für die Berichterstattung über die Feuerwehr Neufahrn