DLK 23/12

Die Drehleiter DL(A)-K 23/12 (Automatikdrehleiter Gelenkteil und abnehmbaren Korb) wird bei der Feuerwehr für verschiedene Einsatzszenarien benötigt. Ob zur Menschenrettung aus Höhen und Tiefen, zur Brandbekämpfung oder zur technischen Hilfeleistung in großen Höhen, sie ist vielseitig einsetzbar. Sie rückt bei uns in zwei verschiedenen Konstellationen aus.

In Zugformation: Die Drehleiter rückt mit dem Löschzug bestehend aus dem MZF als Einsatzführungsmittel, dem HLF sowie dem TLF und MTW zu einem Einsatz im Einsatzgebiet aus.
Als ergänzendes Rettungsmittel: Die Drehleiter rückt zusammen mit dem TLF und oder dem MTW zu überörtlichen Einsätzen aus. Dies kann zum Beispiel eine Drehleiterrettung außerhalb des Neufahrner Gemeindegebietes sein, hier kommt der MTW mit Manpower für Absicherungsarbeiten bzw. der Erweiterung der Besatzung hinzu. Bei Brandeinsätzen kommt hier zusätzlich das TLF mit seiner für den Wenderohreinsatz benötigten starken Kreiselpumpe, sowie dem großen Löschwassertank zur Unterstützung hinzu.

Sie dient bei der Evakuierung von Personen aus höher gelegenen Stockwerken oft als letzter Rettungsweg, denn ein Steckleitereinsatz würde in vielen Fällen, unter Atemschutz oder zur Rettung von Personen, ein hohes Gefahrenpotential darstellen. Weiterhin kann die Drehleiter mit einer Rettungshöhe von 23 Metern bei 12 Meter Ausladung bei Höhenrettungseinsätzen als Anschlagpunkt, zum Ausleuchten von Plätzen oder auch zu Löschmaßnahmen mit einem Wenderohr an der Spitze eingesetzt werden.

Die DLK 23/12 besteht aus einem 5-teiligen Leiterpark mit einem Gelenkteil im ersten Leiterteil sowie einer gesamten Leiterparklänge von 32 Metern. Der Rettungskorb ist fest an der Leiter montiert, kann jedoch im Bedarfsfall abgenommen werden.

Am Rettungskorb können verschiedene Anbaugeräte montiert werden. Auf die universelle Tragenhalterung können sowohl auf der Korbbrüstung sowie am Korbboden eine Schleifkorbtrage bzw. Schwerlasttrage (max. 300kg) aufgenommen werden. Für die Brandbekämpfung von oben, wird ein manuell bedienbarer Wasserwerfer am Korb montiert werden. Für die Wasserhochführung ist im ersten Leiterteil ist eine feste Wasserführung verbaut, welche bis direkt in den Korb reicht. Im Einsatzfall wird hier im Korb lediglich der manuell bedienbare Wasserwerfer aufgesteckt, sowie bei aufgerichtetem Leiterpark eine B-Leitung schnell und sicher vom Boden aus angeschlossen. Dieses hat eine maximale Abgabemenge von 1800l/min und eine max. Wurfweite von 50m. Am Korb sind außerdem Korbschutzdüsen verbaut. Zusätzlich zum Anschluss des Wasserwerfers am Korb können an einem separaten C-Abgang noch ein im Korb gelagerter 5m C-Schlauch mit Strahlrohr sowie ein D-Schlauch mit Strahlrohr für Einsatzlagen mit einem kleineren sowie gezielteren Wasserbedarf angeschlossen werden. Die Wasserversorgung stellt hier das Tanklöschfahrzeug sicher.

Am Korb können über diverse Adapter außerdem ein Überdruckbelüfter, eine Schuttmulde, ein Rettungsgalgen, sowie eine Halterung für Einreißhacken, oder sonstige Gegenstände montiert werden.
Des Weiteren verfügt die Drehleiter über einen Stromerzeuger mit 13 kVA. Dieser versorgt seitlich am Korb fest verbaute Scheinwerfer, sowie die Stromhochführung zum Korb. Hier stehen zwei 230V Schuko-Steckdosen sowie eine CEE-Steckdose mit 400V zur Verfügung. Für die restliche Beleuchtung des Fahrzeugs sowie eine Grundbeleuchtung an Korb sowie am Leiterpark reicht das 24V Bordnetz des Fahrzeuges aus. Im Falle eines Ausfalls des Fahrzeugmotors können über den Stromerzeuger die Drehleiterbedienungen ausgeführt werden.

Seitens Beladung werden für diverse Einsatzzwecke folgende, besondere Gegenstände mitgeführt:

• Elektrische Kettensäge (Stihl MSE 210)
• Rettungssäge mit Hartmetallkette (Stihl MS462)
• Wärmebildkamera (Flir K55)
• Überdruckbelüfter (Leader NEO ESV230V)
• Schwerlasttrage mit max. 300kg Belastung (Ferno Schwerlasttrage)
• Schleifkorbtrage (Ultra MEDIC – UltraBASKET)
• Zwei Sätze Schnittschutzkleidung (bestehend aus Hose, Jacke, Helm, Handschuhe)
• Gerätesatz Absturzsicherung
• Gerätesatz Auf- und Abseilgerät
• Spineboard
• Faltbare Schuttmulde
• Einreißhacken
• Zwei Atemschutzgeräte